Therapie des Bandscheibenvorfalls

Bei einem Bandscheibenvorfall tritt der weiche Kern der Bandscheibe aus und kann so je nach Lage Druck auf Nervenwurzeln oder das Rückenmark ausüben.

Bei Bandscheibenvorfällen an der Lendenwirbelsäule kommt es zu Rückenschmerzen mit Ausstrahlung in die Beine, dem sogenannten Ischiasschmerz. Diese Beeinträchtigung der Nerven kann je nach Schädigung zu Symptomen wie Schmerzen unterschiedlichster Ausprägung, Missempfindungen mit Kribbelgefühlen, Taubheitsgefühlen oder sogar Muskellähmungen führen.

Bei Blasen- oder Mastdarmstörungen oder kompletten Muskellähmungen (nicht nur eine leichte Schwäche!) besteht meist die Indikation zur Operation, dies ist aber nur in den seltensten Fällen notwendig. Vor einer Operation sollten zunächst alle konservativen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft werden. Die Möglichkeiten sind vielfältig:

 

- entzündungshemmende Medikamente

- Schmerzmittel

- Infusionsbehandlungen

- Schonung

- Stufenlagerung

- Krankengymnnastik

- CT-gesteuerte Infiltrationen

 

und ähnliches.

 

PDL / PDA

 

Eine äußerst wirkungsvolle Methode ist das Einbringen eines Medikaments in den äußersten Anteil des Rückenmarkkanals, wo sich der Bandscheibenvorfall befindet, um diesen einzuschrumpfen.

Der Zugangsweg ist derselbe wie bei einer Peridural-Anästhesie, die man z.B. aus der Geburtsmedizin kennt. Man spricht hier von einer PDL (periduraler Lipolyse) oder PDA (periduraler Anästhesie).

Ein Gemisch aus einem lokalen Betäubungsmittel und dem wirksamen Medikament wird über eine dünne Nadel eingebracht, danach verbleibt der Patient für zwei Stunden in der Praxis und wird überwacht. Nach diesem Zeitraum kann der Patient die Praxis wieder verlassen, darf aber an diesem Tag selber nicht Auto fahren.

Die Ergebnisse dieser Behandlung sind als außerordentlich gut zu betrachten. Es ist auch nicht nur eine Behandlung der Symptome, der beschwerdeverursachende Bandscheibenvorfall wird direkt behandelt und Operationen können oftmals vermieden werden.

Es ist ausdrücklich zu erwähnen, dass diese Form der Behandlung nicht unter CT-Kontrolle durchgeführt wird, wodurch sich eine Strahlenbelastung vermeiden lässt.

Ich habe auf diesem Gebiet langjährige Erfahrungen und führe täglich mehrere dieser Behandlungen durch. Hierdurch und durch den Einsatz eines lokalen Betäubungsmittels wird die Behandlung nicht als besonders unangenehm empfunden.